Bezirkslager “Scoutales” 2023
Erschienen am 29. August 2023 in Allgemein
Das Sommerlager des Jahres 2023 versprach schon seit längerem ein großes Abenteuer zu werden: nach dem Stammeslager 2021 und den Stufenlagern 2022 stand dieses Jahr erstmals seit 2017 wieder ein Bezirkslager statt. Konkret heißt das: nach fast 2 Jahren Planung reisten mehr als 300 Pfadfinder aus 11 Stämmen des Bezirks Kurpfalz (Heidelberg + Rhein-Neckar-Kreis + Neckarsteinach) in das wunderschöne Brexbachtal bei Koblenz.
Aus Ziegelhausen mit von der Partie waren 20 Grüpplinge und 6 Leiter, die sich zusammen mit den anderen Heidelbergern und den Nusslochern am 29.07.2023 am Messplatz in Kirchheim trafen. Die Busfahrt gab uns schon mal die Gelegenheit uns mit unseren Freunden aus dem Stamm St. Bonifatius in der Weststadt auszutauschen. Zusammen mit diesen 10 sympathischen Pfadfindern bildeten wir nämlich ein sogenanntes Unterlager: wir teilten uns die Schlafzelte, kochten und aßen gemeinsam, gestalteten zusammen Morgen- und Abendrunden. Um es vorwegzunehmen: dieses Zusammenleben hat über die ganze Zeit so gut und reibungslos funktioniert, dass wir uns auch in Zukunft auf gemeinsame Aktionen freuen.
Aber zurück zum Lager: für die, die es schon wieder vergessen haben: der Sommer 2023 war ein heißer Sommer, mit einer etwa 2-wöchigen Ausnahme. Unsere 11 Tage Sommerlager fielen genau in diese Ausnahme. Es regnete fast jeden Tag, doch wie unsere Plankstädter Freunde sagen: „Spaß bei jedem Wetter!“. Unter diesem Motto genossen wir jede Minute Sonnenstrahl, lernte die Wärme des Feuers sehr zu schätzen und wenn es nicht anders ging, spielten wir im Regen, sangen wir im Regen, wanderten wir im Regen und da wir das alles zusammen als Pfadinder machten hatten wir jede Menge Spaß dabei.
Als wir am Samstag ankamen durften wir zumindest im Trockenen aufbauen und erkundeten den Lagerplatz. Im Eröffnungsgottesdienst kamen erstmals alle Teilnehmer in der großen Jurtenburg zusammen. Ein „zuhörendes Herz“, mit all unseren Namen drauf, wurde zusammengepuzzelt und zeigt uns den Weg, den wir als Bezirk auf diesem Lager gehen würden: einander zuhören, aufeinander zuzugehen, zusammenwachsen.
Am Sonntag wurde unser Lagerplatz fertig gebaut, von diesem Tag an stand auch unser Lagertor samt Ortsschild, der uns bei jeder Rückkehr in unser Unterlager zu Hause fühlen ließ. Nachmittags ging dann das Großspiel los. 3 Teams wurden gebildet, die das Ziel hatten, einen möglichst sicheren Tresor für Dagobert Ducks Münzen zu bauen. Große Holzstämme, Netze, Planen, Überwachungskameras: es gab genug zum Kaufen für die Bauten. Das Geld mussten sich die Teams allerdings davor verdienen. In unzähligen Stationen stellten sie ihr Geschick und die Schärfe ihrer Sinne auf die Probe, um Münzen zu gewinnen, oder liehen sich aber bei Gustav Gans etwas Glück. Doch Achtung, die Panzerknacker waren auch auf dem Lagerplatz trieben ihr Unwesen! Das Spiel zog sich bis zur Siegerehrung Montag Nachmittag.
Dienstag war dann ein großes Wikingerschachturnier geplant, besonders stolz sind wir auf die Wikingerhörner aus Weststadt-Ziegelhausen, die es bis ins Viertelfinale schafften. Gewonnen hat ein starkes Team aus Bammentaler Jupfis.
Mittwoch und Donnerstag waren Stufentage. Die Wölflinge gingen am Mittwoch auf einer Wanderung hoch auf dem Berg bis zum Römerturm und hatten sonst ein sehr orangenes Programm auf dem Zeltplatz. Die Jungpfadfinder gingen auf einen Hike: durch Regen und Sonne ging es 14 km bis zu einer Turnhalle, wo übernachtet wurde, und am nächsten Tage 14 km wieder zurück. Das darauffolgende Aufwärmen am Lagerfeuer bezeichneten einige Jupfis als eines der besten Momente des Lagers.
Die Pfadistufe machte sich in stammesgemischten Kleingruppen auch auf Hike, den Schlafplatz mussten sich die Gruppen allerdings selbst suchen. Vom Gemeindehaus mit Videospielen und Sofas über einer Kirche bis hin zu einer kleinen Schutzhütte im Wald fanden alle Gruppen am Ende einen Ort zum Übernachten (mal mehr, mal weniger komfortabel).
Die Roverstufe ging ebenfalls auf einen Hike, allerdings alle zusammen und ohne jegliche digitale Unterstützung: ganz old school mit Karte und Kompass fanden auch sie den Weg.
Der Freitag war ein Stammestag (in unserem Fall ein Unterlagertag), den wir nach den anstrengenden Hike-Tagen der Regeneration widmeten. Vormittags wurde erstmals ausgeschlafen, dann wurden die Zelte aufgeräumt und nasse Sachen getrocknet. Nachmittags stand dann das „Brexbachspiel“ an, kreuz und quer rannten unsere Gruppen durch den riesigen Lagerplatz, ertauschten Gegenstände und lösten knifflige Aufgaben.
Abends stieg dann in der Jurtenburg dank extra dafür angereister Band eine große Party.
Samstag war der Workshoptag: Holz löten, Gläser gravieren, Steine bemalen, Armbänder und Halstuchknoten flechten, Siebdrucken…und hiermit sind nur einige der vielen Möglichkeiten genannt. Einige brachten aus diesem Tag ein schönes Lagersouvenir mit nach Hause, andere nutzten die Gelegenheit, um Geschenke für ihre Liebsten herzustellen.
Sonntag war wieder ein Stammsestag. Bei uns auf dem Unterlager wurde gebatikt, viele weiße T-Shirts und Beutel schienen danach in den buntesten Farben. Abends fand dann ein sehr besonderer Moment statt. Der Stamm Schwester Felicitas ging, begleitet von unseren Freunden aus der Weststadt, auf Versprechenswanderung. Hier gratulieren wir nochmal unserem Wö und unseren fünf Jupfis die an diesem Abend ihr Versprechen abgelegt haben, sowie unserer Leiterin Silvia, die nach einem halben Jahr als Wö-Leiterin mit ihrem grauen Halstuch nun fest in unserer Leiterrunde angekommen ist.
Der Montag war ein besonderer Tag: es regnete kaum einen Tropfen. Wir nutzten den Tag fleißig, um so vieles wie möglich abzubauen und aufzuräumen, sowie um das Lager nochmal Revue passieren zu lassen und zu reflektieren. Der letzte Abend wurde dann bei einem riesigen Lagerfeuer mit dem ganzen Bezirk verbracht, wahrlich ein magischer Moment zum Schluss.
Dienstags brachten uns die Busse nach einem stressigen Abbau sicher wieder zurück nach Heidelberg, im Abschlusskreis am Messplatz wurde ein letztes Mal „Nehmt Abschied Brüder“ gesungen.
Dieses Lager hat uns als Stamm stärker zusammenwachsen lassen, unsere Freundschaft mit der Weststadt vertieft und uns vor allem die einmalige Möglichkeit gegeben Bekanntschaften und Freundschaften mit Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der ganzen Kurpfalz zu schließen. Wir warten gespannt darauf uns in den Gruppenstunden nach den Ferien wieder zu sehen, den ganzen Bezirk am nächsten Georgstag zu treffen und vor allem auf den nächsten Sommer, wenn wir wieder unsere Zelte irgendwo aufschlagen werden um gemeinsam Spaß zu haben und bei unzähligen Lagerfeuerabenden „Country Roads“ in den Sternenhimmel zu singen.